Hubtisch in explosionsgefährdeter Umgebung
Technische Daten | ||
Tragfähigkeit | 1.200 | kg |
Plattformlänge | 1.350 | mm |
Plattformbreite | 1.000 | mm |
Nutzhub | 800 | mm |
Leistung | 1,50 | kW |
Hubzeit | ca. 26 | s |
Senkzeit | ca. 26 | s |
Spannung | 400 | V |
Wenn ein Hubtisch in einer explosionsgefährdeten Umgebung verwendet wird, müssen spezielle Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um zu verhindern, dass der Scherenhubtisch selbst zu einer Gefahrenquelle wird.
Vermeidung von offener Funkenbildung in explosionsgefährdeten Umgebungen
In Bereichen, die als explosionsgefährdet (Ex-Zonen) klassifiziert sind, ist es entscheidend, das Auftreten von offenen Funken zu verhindern, um das Risiko von Explosionen zu minimieren.
Bei der Nutzung von Scherenhubtischen in solchen Umgebungen müssen insbesondere folgende Hauptquellen für Funkenbildung berücksichtigt werden:
- elektrische Sensoren, die einen Schaltvorgang ausführen und
- elektrostatische Aufladung an Bauteilen.
Verhindern von offener Funkenbildung durch elektrische Sensoren
Beim Schalten eines elektrischen Sensors wird eine elektrisch leitende Verbindung hergestellt oder getrennt.
Zum Zeitpunkt, wenn der Luftspalt zwischen diesen Teilen sehr gering ist, kann die anliegende Spannung ausreichen, um einen Funkenschlag zwischen den Schaltelementen zu erzeugen. Um zu verhindern, dass es durch einen Funkenschlag zur Explosion kommt, gibt es zwei gängige Methoden:
- Verkapselung der Schaltelemente
- Reduktion der anliegenden Spannung
Verkapselung
Durch die Verkapselung der Schaltelemente werden diese von der explosionsgefährdeten Atmosphäre isoliert. Auf diese Weise wird selbst bei der Entstehung eines Funkens eine Explosion verhindert, da der Funke nicht mit der gefährlichen Umgebung in Kontakt kommt.
Spannungsreduzierung
Wie zuvor bereits erläutert, können beim Schalten elektrischer Sensoren Funken entstehen. Ursache des Funkenflugs ist die Ionisierung der Luft durch die anliegende Spannung. Eine Verringerung dieser Spannung auf ein Niveau unterhalb der Überschlagsspannung minimiert das Risiko der Funkenbildung. In gefährdeten Bereichen werden daher alle Sensoren mit sehr niedriger Spannung betrieben.
Dies führt allerdings dazu, dass die Sensoren nicht direkt ausgewertet werden können. Daher ist der Einsatz eines zusätzlichen Trennschaltverstärkers notwendig. Der Trennschaltverstärker wird außerhalb der Ex-Zone im Schaltschrank installiert und verstärkt das Signal auf ein Niveau, das ein Auslesen wieder ermöglicht.
Vermeidung von Funken durch elektrostatische Aufladung
Elektrostatische Aufladungen sind ein alltägliches Phänomen – wie der kleine Schlag, den wir erfahren, wenn wir nach dem Gehen über einen Teppich einen leitenden Gegenstand oder eine andere Person berühren. Durch Reibung baut sich ein Spannungspotential in unserem Körper auf, das sich schlagartig entladen kann. Diese schlagartige Entladung kann zu einer Funkenbildung führen. Prinzipiell passiert hier das Gleiche, wie bei den elektrischen Sensoren - durch unterschiedliche Spannungspotentiale können Funken entstehen.
Um in explosionsgefährdeten Bereichen die Gefahr von Funken zu minimieren, ist es daher entscheidend, den Aufbau von Spannungsdifferenzen zu verhindern. Dies wird erreicht, indem alle Bauteile des Hubtisches über dasselbe Spannungspotential verfügen. Hierzu ist es notwendig, dass alle Komponenten von den Hauptbaugruppen bis hin zu den Schaltleistenrohren leitend miteinander verbunden und geerdet sind. Durch diese Maßnahme kann beim Betrieb des ATEX-Scherenhubtisches keine gefährliche Spannungsdifferenz aufbaut werden.
Ist ein Ex-geschützter Motor notwendig?
Auch elektrische Motoren in Ex-Zonen müssen speziell geschützt werden. Allerdings ist eine Reduzierung der Spannung nicht möglich, weshalb eine aufwändige und kostspielige Verkapselung notwendig wird.
Um diese hohen Kosten zu vermeiden, nutzen wir einen der großen Vorteile hydraulischer Hubtische: Das Antriebsaggregat wird räumlich vom Hubtisch getrennt.
Bei diesem Projekt konnte das Antriebsaggregat durch den Einsatz einer sechs Meter langen Hydraulikleitung in einen sicheren Bereich außerhalb der Ex-Zone verlegt werden. Diese Maßnahme ermöglichte die Verwendung eines handelsübliches Unterölaggregats, wodurch erhebliche Kosten eingespart wurden.