Säulenheber als Güteraufzug

Mit dem abgebildeten Säulenheber werden bis zu 2 Tonnen schwere Lasten auf eine 4.500 mm hohe Zwischenebene befördert. Das Fördergut wird anschließend zur weiteren Vermengung in ein Silo gepumpt und kann im Erdgeschoss bequem entnommen werden.

Die Einbausituation des vereinfachten Güteraufzugs

Unser Säulenheber dient als Basis für diesen vereinfachten Güteraufzug. Da die Be- und Entladung an beiden Schmalseiten erfolgt, ist unsere Zweisäulenheber-Variante geeignet. Im Vergleich zu einem einseitigen Hubrahmen bietet diese Variante den Vorteil, dass bei korrekter Beladung nahezu keine Drehmomente auf die Führung übertragen werden.

Zwei Haltestellen

Der Hydraulikaufzug bedient zwei Haltestellen: Die erste Haltestelle befindet sich im Erdgeschoss und die zweite liegt etwa 4.500 mm höher auf einem kundenseitig erstellten Podest.

Installation ohne Grube

Bei diesem Projekt war die Unversehrtheit des Betonbodens aus umwelttechnischen Gründen entscheidend. Deshalb haben wir auf den Einsatz einer Grube verzichtet und stattdessen einen Auffahrkeil vor der Plattform des Säulenhebers montiert. Auch bei der Verankerung setzten wir auf Klebeanker anstelle der üblichen Spreizanker. Diese Lösung garantiert, dass der Betonboden auch nach der Verankerung in einem einwandfreien Zustand bleibt.

Absicherung des Deckendurchbruchs

Auf den Bildern ist zu sehen, dass der Säulenheber nicht in einem Schacht fährt, sondern an der unteren und oberen Haltestelle durch eine Umwehrung abgesichert ist. 
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Deckendurchbruch: Während die Plattform des Aufzugs durch die Decke fährt, entsteht eine gefährliche Quetsch- und Scherkante. Um die Sicherheit zu gewährleisten, haben wir entlang des Deckendurchbruchs Lichtschranken installiert. Diese Sicherheitsvorkehrung sorgt dafür, dass im Falle einer Unterbrechung des Lichtstrahls die Hubbewegung des Säulenhebers sofort gestoppt wird. 

Reibungslose Inbetriebnahme

Da uns der Kunde bereits während der Angebotsphase die genaue Einbau- und Einsatzsituation schilderte, war es leicht, die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu bestimmen. Somit konnten wir während unserer Montage alle erforderlichen Umwehrungen, Absicherungen und Sensoren anbringen und die Anlage nach nur 1,5 Tagen für den Betrieb freigegeben.

Steuerung des vereinfachten Güteraufzugs

Elektromechanisch verriegelte Türen

Die Türen der jeweiligen Etagen lassen sich nur öffnen, wenn sich die Plattform des Säulenhebers auf derselben Ebene befindet. Dies wird durch eine Kombination aus induktiven Sensoren und elektromechanischen Türschlössern sichergestellt.

Da der Aufzug nicht in einem komplett geschlossenen Schacht fährt, wurde ein Geländer mit einer entsprechend abgesicherten Tür auf der Plattform installiert. Dies verhindert, dass aufgebrachte Lasten von der Plattform fallen.

Sicheres Be- und Entladen in der oberen Position

Da der Säulenheber auch in der oberen Position be- und entladen wird, mussten folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  1. Druckaufbau in der oberen Position
    Bei der Lastübergabe neigen hydraulische Systeme zum Ein- und Ausfedern. Die Stärke dieser Federung hängt von der Druckdifferenz ab: Je niedriger der Systemdruck vor der Lastübergabe ist, desto größer ist das Ein- und Ausfedern. Aus diesem Grund ist unsere Steuerung so ausgelegt, dass der Druck in der oberen Position absichtlich erhöht wird, um das Ein- und Ausfedern nahezu vollständig zu beseitigen.
  2. Druckschalter als Schutz vor Überladung
    Wird ein Hubtisch oder Säulenheber nur in der unteren Position beladen, reicht zur Absicherung des mechanischen Systems ein Druckbegrenzungsventil aus. Findet jedoch auch in angehobener Position ein Ladevorgang statt, ist diese Absicherung nicht ausreichend.
    Deshalb verwenden wir innerhalb des Hydrauliksystems einen elektronischen Druckschalter, der permanent die mechanische Belastung erfasst und den Säulenheber gegebenenfalls abschaltet. In diesem Fall wird eine entsprechende Warnung angezeigt, sodass die Ursache der Störung schnell behoben werden kann.

Sanftes Einfahren in die Haltestellen

Der gezeigte Lastenaufzug wird mit einem 5,2-kW-Aggregat betrieben. Würde die Plattform mit voller Geschwindigkeit in die Haltestellen einfahren, hätte dies eine unangenehme Lärmbelastung zur Folge. Um den Mitarbeitern des Kunden ein attraktiveres Arbeitsumfeld zu bieten, reduziert der Aufzug kurz vor den Haltestellen selbstständig seine Geschwindigkeit und fährt mit geringer Geräuschentwicklung in die gewünschte Endlage.

Auf eine externe Abnahme vorbereitet sein

Von Zeit zu Zeit werden die Güteraufzüge einer externen Abnahme unterzogen. Um auf diesen Fall immer vorbereitet zu sein, haben wir in den Hydraulikkreislauf einen Kugelhahn für einen Schlauchbruchtest integriert. Dieser bietet dem Prüfer eine einfache Möglichkeit, festzustellen, ob sich der Hydraulikaufzug im Falle eines Schlauchbruchs ordnungsgemäß verhält.

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