Scherenhubtisch im Hochregallager

Zu finden ist dieser Hubtisch im Original Teile Center der Volkswagen AG in Baunatal. Der Automobilkonzern investierte am Standort in der Nähe von Kassel in ein neues Hochregallager. Für die regelmäßigen und außerplanmäßigen Wartungsarbeiten setzt das Unternehmen dabei auf einen Scherenhubtisch aus unserem Haus.

Einsatzzweck

Zwischen dem Hochregallager und dem angrenzenden Gebäude muss ein Höhenunterschied von ungefähr 1.500 mm überwunden werden, um für Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten Maschinen und Werkzeuge auf die untere Ebene des Lagers transportieren zu können. Genau für diesen Einsatzfall wurde unsere Scherenhebebühne konzipiert. Sie kann Ausrüstungen mit einem Gewicht von bis zu 1.500 kg auf einer Grundfläche von circa sechs Quadratmeter (2.500 mm x 2.500 mm) befördern.

Flexible Anpassung an den Einsatzort

Wir haben uns auf die individuelle Anpassung unserer Hebesysteme an Ihre Gegebenheiten spezialisiert. Und auch in diesem Fall mussten einige örtliche Gegebenheiten bei der Konstruktion des Hubtisches berücksichtigt werden.

Individuelle Abmessungen

Für uns ist die Lieferung individueller Plattformabmessungen selbstverständlich. Durch den Zugriff auf ein durchdachtes Baukastensystem können individuelle Plattformabmessungen ohne eine größere Kostensteigerung leicht umgesetzt werden.
Eine Fähigkeit, die auch bei diesem Projekt gefordert war. So standen die Abmessungen der Grube bereits vor der Konstruktion des Hubtisches fest und es wurde eine Lösung gesucht, welche genau zu diesem vorgegebenen Maßen passt.
Neben einer individuellen Plattformbreite und -länge beinhaltete dies auch die Erreichung einer bestimmten Bauhöhe. In diesem Fall wurde die Grube knapp 90mm tiefer ausgeführt, als es für unsere Konstruktion erforderlich gewesen wäre. Durch einen aufgeständerten Unterrahmen konnte diese Differenz allerdings einfach beseitigt werden.

Schwere Erreichbarkeit des Aufstellortes

Eine besondere Herausforderung stellte der Zugang zum Aufstellort des Hubtisches dar. Der Einsatzort konnte nur durch eine 2.20 m breite Tür erreicht werden. Bei einer gewünschten Abmessung von ungefähr 2.5 m x 2.5 m ist schnell klar, dass der Hubtisch nicht ohne Weiteres bis zum Einsatzort geschoben werden kann.
Aus diesem Grund setzen wir eine geteilte Plattform ein. Das heißt die Plattform lässt sich in drei Teile zerlegen und direkt vor Ort wieder montieren. Das breiteste Plattformstück hatte dabei eine Breite von 1.80 m. Somit stellte auch die schmale Tür hinsichtlich der Breite keine Herausforderung mehr dar.

Antrieb & Steuerung

Bedienung des Hubtisches

Da der Hubtisch nicht innerhalb eines Schachtes verbaut wurde, verfügt er über eine sogenannte Totmannsteuerung. Das heißt die Plattform hebt oder senkt sich nur, solange der entsprechende Taster gehalten wird.
Die Bedienung kann dabei entweder direkt von der Plattform oder von einer der beiden Haltestellen erfolgen. Zu beachten ist, dass die Bedienstelle auf der Plattform über eine Vorrangsschaltung verfügt, so dass im Zweifelsfall der Bediener auf der Plattform die Kontrolle über den Hubtisch hat.

Da der Hubtisch bereits in einer sehr frühen Phase installiert wurde und der Kontakt mit Regenwasser nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde sowohl die Bedienung als auch die Steuerung in der Schutzklasse IP65 ausgeführt. Diese bietet einen ausreichenden Schutz vor einem etwaigen Kontakt mit Wasser und verhindert so einen Kurzschluss oder ein Bauteilversagen.

Externes Aggregat

Durch die Verwendung eines elektrohydraulischen Aggregats ist man sehr flexibel bei der Wahl des Aufstellungsortes. Zwischen dem Hubtisch und dem Aufstellungsort muss nur ein ausreichend dimensioniertes Leerrohr verlegt werden und schon kann das Aggregat beispielsweise in einem Nebenraum oder im ungenutzten Raum unter einer Treppe platziert werden.
Auch im vorliegenden Fall entschied sich der Kunde dazu, das Aggregat nicht innerhalb des Hubtisches zu positionieren, um die Erreichbarkeit der Steuerung und des Unterölaggregats zu verbessern. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn Wartungsarbeiten am Hubtisch durchgeführt oder einzelne Teile der Antriebseinheit ausgetauscht werden müssen.

Sicherheitseinrichtungen & Schutzmaßnahmen

Vorrichtungen des Hubtisches

Um die Sicherheit des Bedienpersonals und der umstehenden Personen zu gewährleisten, ist der Hubtisch mit einer Reihe von Sicherheitseinrichtungen ausgestattet. In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen die Wichtigsten vorstellen.

Welldrahtgitter

Dieser Hubtisch verfügt über einen Nutzhub von 1.500 Millimetern. Bei diesem Nutzhub sollte eine Einrichtung vorgesehen werden, die verhindert, dass sich Personen auf einfache Art und Weise Zugang zur Unterseite des Scherenhubtisches verschaffen.
Da an drei Seiten des Hubtisches eine Blechverkleidung als Unterlaufschutz dient, musste nur noch die Frontseite der Plattform gesichert werden. In diesem Fall wünschte der Kunde ein Welldrahtgitter als Unterlaufschutz, welches im Vergleich zu einem Faltenbalg den Vorteil besitzt, dass zwar der Zugang erschwert wird, aber die Sicht auf den Gefahrenbereich kaum eingeschränkt wird.

Druckbegrenzungsventil und Druckschalter

Oftmals sind sich Nutzer nicht im Klaren darüber, wie schwer die Gegenstände sind, welche mit dem Hubtisch transportiert werden sollen. Um die Mechanik und Hydraulik vor einer zu hohen Belastung zu schützen, müssen daher unabhängige Sicherheitseinrichtungen installiert werden.
Im vorliegenden Fall setzen wir dabei auf eine Kombination aus Druckbegrenzungsventil und Druckschalter. Das Druckbegrenzungsventil verhindert ein Anheben der Plattform, wenn der Hubtisch in der unteren Stellung zu stark beladen wird. Solle der Druck im Hydraulikkreislauf zu groß werden, sorgt dieses Ventil dafür, dass das Öl nicht zu den Zylindern gelangt, sondern direkt wieder in den Tank gepumpt wird.
Leider versagt das Druckbegrenzungsventil, wenn der Hubtisch nicht angehoben, sondern abgesenkt werden soll. Aus diesem Grund ist für Scherenhubtische, welche in der oberen Position beladen werden können, eine weitere Sicherungsmaßnahme erforderlich; zum Beispiel ein Druckschalter. Dieser misst den aktuellen Druck im Hydrauliksystem und schaltet beim Überschreiten eines einstellbaren Wertes einen Ausgang. Dieser wird wiederum von einer verbauten speicherprogrammierbaren Steuerung ausgewertet und sorgt für einen sofortigen Stillstand der Plattform sowie die Ausgabe eines entsprechenden Hinweises an den Anlagenbediener.

Fußschutzschaltleiste

Wie in 95% aller Einsatzfälle verfügt auch dieser Scherenhubtisch über eine Fußschutzschaltleiste. Diese ist direkt unterhalb der Plattform angebracht und verhindert bei Betätigung ein weiteres Absenken der Plattform. Selbstverständlich ist eine Hubbewegung weiterhin möglich, um den eingespannten Gegenstand bzw. die gefährdete Person zu befreien.

Glattblech mit Antirutschstreifen

Wird die Hubtischplattform von Personen betreten, setzen wir üblicherweise Rauten- oder Tränenblech ein, um eine Rutschgefahr zu vermeiden. In diesem Fall wünschte der Endkunde eine glatte Plattformoberfläche, um das Befahren mit Handhubwagen und Rollwagen möglichst einfach zu gestalten.
Trotz der glatten Oberfläche muss eine Rutschgefahr ausgeschlossen sein. Aus diesem Grund wurden auf der Plattform Antirutschstreifen vorgesehen.

Absicherung des Einsatzortes

Die Platzierung der Hebebühne führte zu einer Reihe von Gefährdungen, die beseitigt werden mussten, um den Anforderungen der EN 1570-1 zu genügen.

Quetsch- und Schergefahr

Eingesetzt wird der Hubtisch, um Lasten zwischen der unteren Ebene des Hochregallagers und einem aufgeständerten Stahlpodest zu bewegen. Da das Podest über keine Verkleidung verfügt, bestand eine Quetsch- und Schergefahr zwischen dem Stahlpodest und der Hubtischplattform. Gleiches galt auch für das bauseits bereits vorhandene offene Geländer und einer anzuhebenden Last. Aus diesem Grund lieferten wir nicht nur den Hubtisch, sondern auch geeignete Schutzbleche zur Absicherung der zuvor vorhandenen Quetsch- und Scherkanten.

Absturzgefahr von der oberen Haltestelle

Befindet sich der Hubtisch in der untersten Position besteht die Gefahr, dass eine Person von der oberen Haltestelle abstürzt. Löst man dieses Problem auf dem klassischen Weg, wird eine mehrflügelige Tür an der oberen Haltestelle installiert. Da diese allerdings elektromechansich verriegelt und abgefragt werden muss, ist dies mit erheblichen Kosten verbunden.
Aus diesem Grund entschieden wir uns hier zu einer kostengünstigeren Alternative. Bis zu einer Absturzhöhe von 1600 mm erlaubt die EN 1570-1 eine Absicherung der oberen Haltestelle mit Hilfe eines Portals. Dieses wird direkt auf die Hubtischplattform montiert und ergänzt in der unteren Position die bauseits bereits vorhandene Umwehrung. Fährt der Hubtisch in die obere Endlage, hebt sich auch das Portal an, so dass ein problemloses Be- und Entladen der Plattform möglich ist und das ohne kostenintensive Installationsarbeiten.

Absturzgefahr von der Plattform

Die Plattform des Hubtisches ist an drei Seiten von einer Umwehrung umgehen, so dass nur noch eine Stirnseite des Hubtisches abgesichert werden musste. Um eine Absturzgefahr zu vermeiden, wurde daher ein Plattformgeländer vorgesehen.
Das Be- und Entladen der Plattform ist durch eine zweiflügelige Tür möglich, die sich nur in der untersten Position des Hubtisches öffnen lässt. Vor der Hubbewegung des Hubtisches prüft die Steuerung zudem, ob die Tür ordnungsgemäß verschlossen wurde.

Umweltschutz

Verschweißte Ölwanne

Wird ein Hubtisch im Außenbereich innerhalb einer Grube montiert, sind bestimmte Vorkehrungen zu treffen. So muss beispielsweise ein Abfluss vorgesehen werden, um einen zu hohen Wasserspiegel in der Grube zu vermeiden. Gleichzeitig muss verhindert werden, dass Hydrauliköl aus der Grube ins Erdreich oder in die Kanalisation gelangen kann. Daher ist man im Regelfall verpflichtet, innerhalb des Abflusses einen Ölabscheider einzusetzen und den Beton mit einer speziellen Farbe einzustreichen, die ein Durchsickern des Hydrauliköls verhindert.
In diesem Fall kann aufgrund des Einsatzortes allerdings ausgeschlossen werden, dass ein Regenschauer oder Schmelzwasser zu einem Überlauf der Hubtischgrube führt. Daher hat man auf einen Abfluss verzichtet. Da ein sonst üblicher Farbanstrich der Grube nicht gewünscht war, haben wir als Lösung eine verschweißte Ölwanne angeboten, die unterhalb des Hubtisches platziert werden konnte. Diese Ölwanne kann ein Ölvolumen von über 300 Litern aufnehmen. Wenn man bedenkt, dass im gesamten Hydrauliksystem des Scherenhubtisches nur 25 Liter Hydrauliköl eingesetzt werden, ist schnell klar, dass kein Überlaufen der Wanne befürchtet werden muss.

Biologisch abbaubares Hydrauliköl

Neben der Ölwanne wurde auch bei der Wahl des Druckmediums auf Nummer sicher gegangen. Anstelle von klassischem Hydrauliköl wird der Hubtisch im Hochregallager mit Hilfe von biologisch abbaubarem Hydrauliköl angetrieben.

Weitere Besonderheiten

Um den Beitrag zu diesem Projekt nicht weiter in die Länge zu ziehen, sollen die weiteren Besonderheiten dieses Auftrags nur noch kurz angerissen werden.

Grubenkantenschutz

Die Betonkanten einer Grube haben einen entscheidenen Nachteil: Sie brechen leicht ab, wenn man sie mit einer schwereren Last überfährt. Aus diesem Grund empfehlen wir bei der Herstellung der Grube immer einen Winkelrahmen aus Stahl mit zu vergießen.
Sollte dies mal vergessen worden sein, bieten wir Ihnen als Lösung einen Grubenkantenschutz zum Aufdübeln an. Dieser lässt sich auf den bereits vorhandenen Boden aufdübeln und schützt die Kante zuverlässig vor zu hohen Kräften.

Wartungsöffnung in der Plattform

Wird der Hubtisch in eine Grube versenkt und verfügt dann auch noch über ein innenliegendes Aggregat, sollte unbedingt eine Wartungsöffnung in der Plattform vorgesehen werden. Diese platzieren wir direkt über der Steuerung und dem Hydraulikaggregat, so dass im schlimmsten Fall eine manuelle Bedienung oder ein Komponentenaustausch möglich ist.
Der Hubtisch der Volkswagen AG verfügt zwar über ein externes Aggregat, trotzdem entschied sich das Unternehmen für eine Wartungsöffnung. Diese ist direkt über den Hydraulikzylindern angebracht, so dass die Zylinder in jeder Position erreicht werden können.

Feuerverzinken statt lackieren

Möchten Sie, dass ihr Hubtisch auch nach intensiver Benutzung noch ansehnlich aussieht, sollten Sie über eine feuerverzinkte Plattform nachdenken. Dies gilt vor allem, wenn die Hubtischplattform zum Be- und Entladen befahren wird. Die ständigen rollenden Bewegungen führen bei einer klassischen Lackierung früher oder später zum Abplatzen des Lackes, während dieser Effekt bei einer feuerverzinkten Plattform nicht feststellbar ist.
Zudem empfiehlt sich der Einsatz eines feuerverzinkten Unterrahmens, wenn der Hubtisch im Außenbereich und/oder innerhalb einer Grube eingesetzt wird. Auch wenn die Grube über einen Ablauf verfügt, bedeutet dies nicht, dass sie nicht kurzzeitig unter Wasser stehen kann. Blätter oder sonstiges Unrat führen zu einer Verstopfung und das anfallende Wasser bleibt zunächst unbemerkt in der Grube stehen. Damit Ihr Hubtisch hiervon keinen Schaden davon trägt, sollte man den Unterrahmen feuerverzinken lassen, anstatt ihn zu lackieren.
Natürlich kann auch die gesamte Hebebühne verzinkt werden. Ein Foto finden Sie im ersten Abschnitt unter der Rubrik verzinkte Scherenhubtische.

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