Sonderhubtische mit Sperrventilen

Diese Hubtische werden im Prototypenbau für Geldautomaten eingesetzt. Bei der Anschaffung wurde dem Thema Sicherheit für Mensch und Maschine sehr großen Wert beigemessen. 

Schutz der elektronischen Bauteile

Bei jedem Hubtisch muss der Faktor Sicherheit ausreichend berücksichtigt werden. Dabei genügt es allerdings nicht immer, nur den Menschen zu betrachten, der die Hebeeinrichtung verwendet. Auch die Last benötigt von Zeit zu Zeit besondere Aufmerksamkeit.

Wie eben erwähnt, werden auf den Scherenhubtischen Prototypen für Geldautomaten produziert. Dabei versucht man in der Prototypenwerkstatt den realen Bedingungen in der eigentlichen Produktion möglichst nahe zu kommen.
Aus diesem Grund werden nicht nur Prototypen entwickelt und gebaut, sondern der gesamte Produktionsprozess wird möglichst originalgetreu nachgestellt.

Die Geldautomaten besitzen sowohl ein hohes Gewicht als auch empfindliche elektronische Bauteile. Die größten Feinde elektronischer Bauteile sind Spannungsspitzen, die beispielsweise über statische Aufladung entstehen können. Um eine Gefährdung der Bauteile auszuschließen, haben wir zwei Maßnahmen getroffen:

Erdung aller Bauteile

Alle Bauteile des Hubtisches sind untereinander geerdet. Auf diese Weise wird verhindert, dass durch Reibung eine statische Aufladung entsteht, die vom Erdpotential abweicht. 

ESD-Gummimatte auf dem Hubtisch

Um die anzuhebende Last vor einer mechanischen Beschädigung zu schützen, wurde auf der Plattform eine Gummimatte aufgebracht. Würde man eine normale Gummimatte verwenden, wären die Geldautomaten unzureichend geerdet.  Aus diesem Grund wurde auf dem Hubtisch eine ESD-Gummimatte aufvulkanisiert. Das Besondere: Diese Gummimatte ist elektrisch leitfähig und somit wird die Last über die Gummimatte und den Hubtisch geerdet und die Gefahr von Spannungsspitzen ist beseitigt.

Sicherheit für umstehende Personen

Vor allem bei diesen Hubtischen mussten beim Thema Sicherheit einige Besonderheiten beachtet werden:

Überstehende Lasten

Die anzuhebenden Rahmen sind größer als die eigentliche Hubtischplattform. Dies ist erforderlich, damit die Rahmen über das vorhandene Schienensystem transportiert werden können.

Das Problem hierbei: Ein Mitarbeiter kann sich den Fuß zwischen Rahmen und Boden einklemmen. Aufgrund der hohen Last von bis zu 2.000 kg führt dies zu einer ernsthaften Verletzungsgefahr. Aus diesem Grund haben wir zwei voneinander unabhängige Maßnahmen getroffen:

Zwischenstopp
In dem Hubtisch ist ein frei einstellbarer Zwischenstoppschalter montiert worden. Betätigt ein Mitarbeiter die Senken-Taste des Hubtisches, senkt dieser bis kurz vor der Gefährdungssituation ab. Anschließend muss der Mitarbeiter die Senken-Taste erneut betätigen, um den Hubtisch vollständig in die unterste Position fahren zu können. Hierdurch soll der Mitarbeiter auf eine mögliche Gefährdung aufmerksam gemacht werden. Das heißt, nachdem die Scherenhebebühne den Zwischenstopp erreicht hat, muss der Mitarbeiter den Gefahrenbereich erneut kontrollieren und darf erst danach den Hubtisch komplett in die Grube eintauchen lassen.

Superflache Schaltleisten außerhalb des Hubtisches
Menschen machen Fehler. Wenn es möglich ist, sollte man das Thema Sicherheit daher nicht alleine vom richtigen Verhalten der Mitarbeiter abhängig machen. Um eine Gefährdung vollkommen auszuschließen, wurden um den Hubtisch herum superflache Schaltleisten aufgebracht (Höhe: ca. 10 mm).
Tritt ein Mitarbeiter mit seinem Fuß in den Gefahrenbereich, stoppen die Schaltleisten die Senkbewegung des Hubtisches. Eine weitere Abwärtsbewegung ist erst möglich, wenn der Fuß aus dem Gefahrenbereich entfernt wurde.

Die Kombination der beiden Maßnahmen sorgt für eine nahezu 100-prozentige Sicherheit für die Füße der umstehenden Personen.

Außermittige Belastung des Hubtisches

Die auf dem Hubtisch angegebene Nennlast gilt immer für eine gleichmäßige Belastung der Plattform. Außermittige Belastung führen zu einer Reduzierung der Tragfähigkeit.
Unser Kunde wollte ganz sicher gehen, dass die Hubtische immer mittig beladen werden. Aus diesem Grund wurden in die Plattform zwei induktive Sensoren eingebaut. Diese schalten gegen den metallischen Rand des aufgebrachten Rahmens und erlauben nur dann eine Hubbewegung, wenn die Last mittig auf den Hubtisch aufgebracht wurde.

Elektrische Sperrventile

Ein weiteres Risiko bei hydraulischen Systemen ist eine Leckage. Um einen Absturz der Plattform zu verhindern, befinden sich in den Zylindern unserer hydraulischen Hubtische und Säulenheber Rohrbruchsicherungen.
Diese halten die Plattform während eines Rohrbruchs oder Schlauchabrisses an und verhindern wirkungsvoll einen Absturz derselbigen.
Befindet sich im Hydrauliksystem allerdings nur eine kleine Leckage, versagt diese Sicherheitsmaßnahme. Sie erkennt den Fehler nicht und die Plattform fängt an sich langsam abzusenken. Da diese Gefahrenquelle unbedingt vermieden werden sollte, haben wir elektrisch entsperrbare Hydraulikventile am Zylinder installiert. Eine Abwärtsbewegung des Hubtisches ist nur möglich, wenn die Senken-Taste betätigt wird. 

Nähere Informationen zu den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Sicherheitsventile finden Sie im Artikel: "Schutzeinrichtungen am Hubtisch: Hydraulikventile".

Schneller produzieren

Die Produktionslinien sollten möglichst schnell wieder einsatzbereit sein. Daher wurde großen Wert auf eine Lösung gelegt, die eine schnelle Inbetriebnahme ermöglicht.

Montiert man üblicherweise einen im Boden versenkbaren, stationären Hubtisch geht man wie folgt vor:

  1. Loch in die bestehende Betondecke schneiden.
  2. Bereich unter der Betondecke auskoffern.
  3. Neue Grube verschalen.
  4. Verschalung mit Beton füllen.
  5. Vier Wochen warten, bis der Beton vollständig ausgehärtet ist.

Die Wartezeit von vier Wochen war in diesem Fall nicht akzeptabel. Daher haben wir eine andere Lösung angeboten. Der Hubtisch wurde fix und fertig in einer Metallwanne geliefert. Diese ist mit Versteifungen ausgeführt, sodass die Wanne selbsttragend ist und alle Belastungen durch den Hubtisch aufnimmt.

Durch diese Vorgehensweise konnte man das Verfahren wie folgt verkürzen:

  1. Loch in die bestehende Betondecke schneiden.
  2. Hubtisch mit Grubenwanne einbringen und über die Nivellierschrauben ausrichten.
  3. Vergießen mit nicht-quellendem, schnell bindendem Harz.
  4. Inbetriebnahme des Hubtisches.

Die Montage der Hubtische inkl. der Erstellung der Grube war nach nur zwei Tagen abgeschlossen.

Handflasche mit Meldeleuchte

Die eingesetzte Bedienung weist zwei Besonderheiten im Vergleich zu unserer Standardsteuerung auf. Zum einen wurde eine Handflasche installiert, die von der Decke des Kunden runterhängt. Zum anderen wurde in die Handflasche eine Meldeleuchte integriert, die anzeigt, dass der Hubtisch komplett eingefahren ist. Da die Last über die Scherenhebebühne ragt, wäre es sonst nicht möglich gewesen, zu erkennen, ob die Plattform bereits komplett eingefahren ist und der Rahmen weggeschoben werden kann.

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