Unterlaufschutz für Scherenhubtische

Können Personen in den Gefahrenbereich unterhalb der Plattform eines Scherenhubtisches gelangen, ist die Anbringung eines Unterlaufschutzes erforderlich. Nun stellt sich die Frage: Welchen Unterlaufschutz sollte ich wählen? In diesem Artikel möchten wir Ihnen bei der Beantwortung dieser Frage helfen.

Welche Unterlaufschutzarten gibt es?

Für unseren Scherenhubtisch bieten wir Ihnen vier verschiedene Schutzarten an:

  • das Welldrahtgitter,
  • das PVC-Rollo,
  • den Faltenbalg und
  • die Blechschürze.

Das Welldrahtgitter

Das Welldrahtgitter ist die einfachste Art des Unterlaufschutzes. Hierbei wird ein Vorhang aus miteinander verwobenen Metallelementen an die Unterseite der Plattform befestigt. Bis auf die obere Aufnahme sind keine Besonderheiten am Hubtisch anzubringen. Somit stellt diese Variante die günstigste Lösung dar, um den Bereich unter der Scherenhebebühne zu schützen.

Ein großer Vorteil des Welldrahtgitters gegenüber einem PVC-Rollo oder einem Faltenbalg ist, dass er durch die vielen kleinen Öffnungen und sein Eigengewicht nur eine sehr geringe Windangriffsfläche bietet. Somit besteht keine Gefahr, dass das Welldrahtgitter in die sich bewegenden Teile des Hubtisches gedrückt wird. Aus diesem Grund empfehlen wir bei einem Hubtisch im Außenbereich fast immer die Verwendung eines Welldrahtgitters.

Möchten Sie die Hebebühne öfter versetzen, würden wir Ihnen jedoch von einem Welldrahtgitter abraten. Ohne eine entsprechende Wanne liegt der Kettenvorhang auf dem Boden und behindert Sie während des Transports. Wir würden Ihnen in diesem Fall eher zu einem PVC-Rollo raten.

Das PVC-Rollo

Bei dem PVC-Rollo handelt es sich um eine Plane, die auf eine Federwelle fixiert wird. Während der Hubbewegung der Scherenhebebühne spannt sich die Federwelle vor, sodass die Plane während der Abwärtsbewegung aufgewickelt wird. Neben der Halterung der Federwelle ist ein entsprechendes Gegenlager am Unterrahmen des Hubtisches erforderlich. Bereits am Aufbau erkennt man, dass das PVC-Rollo teurer als ein Welldrahtgitter ist. Somit siedelt sich diese Bauart preislich zwischen dem Welldrahtgitter und dem Faltenbalg an.
 

Gegenüber dem Welldrahtgitter verfügt das PVC-Rollo über zwei Vorteile:

  • Feste Verbindung am Unterrahmen:
    Das PVC-Rollo besitzt eine definierte Befestigung am Unterrahmen. Somit eignet sich dieser Aufbau auch für ortsveränderliche Hubtische.
  • Leichterer Wartungszugang:
    Muss man für Wartungs- oder Reparaturarbeiten in den Gefahrenbereich gelangen, bietet ein PVC-Rollo einen schnelleren und leichteren Zugang. Für den Zutritt müssen allein die Schrauben der unteren Befestigung gelöst werden. Anschließend rollt sich die Federwelle selbstständig auf.

Der Faltenbalg

Der Falten- bzw. Kastenbalg stellt wohl eine der bekanntesten Lösungsmöglichkeiten für einen Unterlaufschutz dar. Seine Bekanntheit ist vor allem den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten geschuldet. So gibt es Faltenbälge in allen möglichen Abmessungen und Geometrien für die verschiedensten Maschinen. Vom Aufbau erinnert ein Faltenbalg an eine Ziehharmonika. Er besteht aus vielen keinen Kunststofffalten, die miteinander verklebt sind. Im eingefahrenen Zustand legen sich diese Falten eng aufeinander, während sie im ausgefahrenen Zustand auseinandergezogen werden. Der Faltenbalg lässt sich mit Hilfe von speziellen Klemmen an der Plattform des Hubtisches befestigen. Zudem muss am Unterrahmen eine Auflagefläche geschaffen werden.

Einer der großen Vorteile des Faltenbalgs besteht darin, dass der Gefahrenbereich unter dem hydraulischen Hubtisch vollständig geschützt ist. Sind die Ecken der Plattform bei einem Welldrahtgitter bzw. bei einem PVC-Rollo noch frei zugänglich, ist dies bei einem Faltenbalg nicht der Fall.

Die Blechschürze

Die Blechschürze ist eine sehr spezielle Unterlaufschutzeinrichtung. Zumeist wird diese Art des Unterlaufschutzes nur gewählt, wenn der Nutzhub des Hubtisches sehr gering ist. In diesem Fall ist die Anbringung einer Blechschürze sehr günstig und schlägt selbst noch den Preis eines Welldrahtgitters.
Die Schutzwirkung beruht darauf, dass die Blechschürze länger ist als der Nutzhub der Scherenhebebühne. Ist der Hubtisch in einer Grube verbaut, so liegt die Unterkante der Blechschürze folglich auch im angehobenen Zustand immer noch unterhalb des Bodenniveaus. Somit besteht keine Gefahr, dass eine Person in den Gefahrenbereich unterhalb der Hebebühne gelangen kann. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist, dass auf die Fußschutzschaltleiste verzichtet werden kann.

Bei steigendem Nutzhub kippt das Kostenverhältnis der Blechschürze gegenüber den anderen Bauformen. Irgendwann ist es leider nicht mehr möglich, mit einer einteiligen Schürze auszukommen, sodass eine Teleskopschürze notwendig wird. Die Teleskopschürze hat zwar den Vorteil, dass sie nicht windanfällig ist und einen vollkommenen Schutz bietet, allerdings ist die Konstruktion und die Herstellung mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Bei Scherenhubtischen, die einen Nutzhub haben, der die Bauhöhe überschreitet, findet man daher nur selten eine Blechschürze als Unterlaufschutz.

Unterlaufschutz anstelle von Umwehrungen

Oftmals erhalten wir Anfragen, ob durch den Einsatz eines Unterlaufschutzes die Fußschutzschaltleiste oder sogar eine Haltestellenumwehrung, wie sie häufig bei Güteraufzügen zu finden sind, eingespart werden kann. Bis auf die Blechschürze ermöglicht keine der vorgestellten Unterlaufschutzarten den Verzicht auf eine Schutzeinrichtung. Der Grund dafür ist, dass die oben vorgestellten Bauarten den Zugang zum Gefahrenbereich nicht vollständig verhindern. Darum ist die Gefahrenstelle gegebenenfalls speziell abzusichern. Es gibt allerdings mehr als nur eine Möglichkeit, diesen Schutz aufzubauen. Falls Sie Fragen haben sollten, kontaktieren Sie uns einfach. Dann können wir Ihnen bei Ihrem speziellen Anwendungsfall helfen. Hier geht es zu unseren Ansprechpartnern.



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