Hubtische mit Fahrwerk – Flexibilität im Einsatz
Obwohl rund 90 % der von uns verkauften Hubtische stationäre Modelle sind, bieten mobile Hubtische mit Fahrwerk in vielen Anwendungsbereichen entscheidende Vorteile. Sie ermöglichen flexiblen Lastentransport und passen sich optimal an spezialisierte Produktionsprozesse an.
Anwendungsfälle für Hubtische mit Fahrwerk
Einige typische Einsatzbeispiele mobiler Hubtische:
- Als Hubtischwagen: Hubtischwagen werden häufig für den manuellen Lastentransport oder als flexible Arbeitsplätze in Werkstätten eingesetzt. Sie ermöglichen es, Materialien schnell und effizient von A nach B zu bewegen und verbessern die Arbeitsabläufe – wie etwa beim Einsatz als Hubarbeitstisch.
- Als Coilladestühle: Diese speziell entwickelten Hubtische ermöglichen das Be- und Entladen schwerer Papier- oder Blechcoils. Aufgrund der hohen Lasten sind Coilladestühle oft mit angetriebenen Schienenfahrwerken ausgestattet.
- Für den Weitertransport in Fertigungsstraßen: In (teil-)automatisierten Fertigungsstraßen werden oft Scherenhebebühnen mit Schienenfahrwerken eingesetzt. Die Schienen sorgen für eine präzise Positionierung der Hebebühnen und ermöglichen eine reibungslose Übergabe der Werkstücke.
- Als Hubarbeitsbühnen: Montagearbeiten in großen Höhen erfordern flexible und sichere Lösungen. Hubarbeitsbühnen mit Fahrwerk bieten genau diese Mobilität und sorgen dafür, dass Ihre Mitarbeiter Höhenarbeiten effizient und sicher durchführen können.
- Für Spezialfälle: Ein Beispiel aus unserer Praxis ist der Hubtisch mit Schienenfahrwerk, der als Gegenlager für ein aufliegendes Rohr genutzt wird. Dieser Fall zeigt, dass es immer wieder überraschende und kreative Einsatzmöglichkeiten für mobile Hubtische gibt.
Egal ob für den flexiblen Einsatz in Ihrer Werkstatt oder spezielle Produktionsanforderungen – mobile Hubtische bieten vielseitige Lösungen. Lassen Sie sich von uns beraten und finden Sie den passenden Hubtisch für Ihre Anforderungen.
Fahrwerksarten für Hubtische
Bei Hubtischen kommen verschiedene Fahrwerksarten zum Einsatz, je nach Anforderungen an Mobilität und Einsatzbereich. Im Folgenden möchten wir Ihnen zwei gängige Fahrwerksarten näher vorstellen.
Dazu vorab eine kleine Anmerkung: Beide Fahrwerksarten sind sowohl mit als auch ohne Antrieb erhältlich. Ob ein Antrieb erforderlich ist, hängt zu einem von der zu bewegenden Last ab (Kann die Last manuell verschoben werden?) und von dem Einsatzzweck (So macht in automatisierten Fertigungsanlagen ein manuell verschiebbarer Hubtisch keinen Sinn).
Räderfahrwerk
Das Räderfahrwerk ist eine der am häufigsten eingesetzten Fahrwerksarten für unsere Scherenhubtische. Es bietet flexible Transportmöglichkeiten durch die Kombination von Lenk- und Bockrollen. Das Fahrverhalten wird zudem vom verwendeten Laufbelag beeinflusst, der in verschiedenen Ausführungen erhältlich ist.
Laufbelag: Kunststoff vs. Gummi
Die Kunststoffbereifung ist der Klassiker im industriellen Einsatz und besitzt gegenüber der Gummibereifung zwei Vorteile:
- Unempfindlichkeit: Kunststoffräder sind robuster gegenüber äußeren Einflüssen wie Spänen und spitzen Gegenständen. Sie müssen weder auf Fülldruck überprüft werden, noch besteht die Gefahr eines platten Reifens.
- Geringerer Rollwiderstand: Kunststoffreifen haben einen geringeren Rollwiderstand als Gummireifen, was das Schieben des Hubtisches erleichtert.
Als Kunststoffbelag greifen wir hauptsächlich auf Polyurethan und Polyamid zurück. Polyamid ist immer dann von Vorteil, wenn schwere Lasten verschoben werden sollen. Durch die Härte des Materials kann ein geringerer Rollwiderstand als beim Polyurethanbelag erreicht werden. Allerdings führt die Härte auch zu einem unschöneren Laufverhalten.
Wenn die zu verschiebende Last verhältnismäßig gering ist, bevorzugen wir Polyurethan-Räder, um den Laufkomfort zu erhöhen.
Vollgummi- und Luftreifen bieten in anderen Einsatzbereichen Vorteile:
- Geländegängigkeit: Diese Reifenarten eignen sich bis zu einem gewissen Grad für unebene Untergründe. Bei einem sehr schlechten Hallenboden würden wir zur Gummibereifung raten, da sie einen höheren Bedienkomfort bieten.
- Gute Dämpfungseigenschaften: Gummireifen verfügen über eine bessere Dämpfung als Kunststoffreifen, was besonders beim Transport stoßempfindlicher Güter von Vorteil ist.
Bei der Wahl zwischen Vollgummi- und Luftreifen sind die Faktoren Wartungsfreiheit und Dämpfung entscheidend: Für Vollgummireifen spricht, dass sie widerstandsfähiger gegenüber spitzen Gegenständen sind. Luftreifen bieten hingegen eine bessere Dämpfung, erfordern aber eine regelmäßige Prüfung des Luftdrucks.
Für besondere Anwendungen werden Spezialrollen benötigt, etwa bei fahrbaren Edelstahltischen, die in Edelstahlschienen geführt werden. Hier sind Edelstahlrollen notwendig, um Kontaktkorrosion zu vermeiden. Auch bei extremen Umweltbedingungen wie hohen Temperaturen oder dem Einsatz von Chemikalien sind spezielle Rollenmaterialien erforderlich.
Rollenarten
Beim Räderfahrwerk kommt meist eine Kombination aus zwei Lenk- und zwei Bockrollen zum Einsatz:
- Bockrollen: Haben eine starre Aufhängung und sind nicht drehbar. Sie sorgen für Stabilität beim Transport.
- Lenkrollen: Drehbare Rollen, die die Lenkbewegung ermöglichen. Sie können mit einem Feststeller (einfache Bremse) oder einem Doppelstopp (Blockierung der Drehung von Rad und Gabelkopf) ausgestattet sein.
Schienenfahrwerk
Neben dem Räderfahrwerk sind Schienenfahrwerke eine alternative Lösung für mobile Hubtische. Im Vergleich zu Kunststoff- oder Gummirädern bieten Schienenfahrwerke mit Metallrädern deutlich geringere Reibwerte. Dadurch können auch schwerere Lasten problemlos manuell oder mithilfe eines kleinen Antriebs bewegt werden.
Ein weiterer Vorteil der Schienenfahrwerke ist das Verhältnis von Rollendurchmesser zu Tragfähigkeit. Dies ermöglicht selbst bei hohen Nutzlasten eine kompakte und flache Bauweise.
In automatisierten Anlagen sind Schienenfahrwerke nahezu unverzichtbar. Hier müssen die verschiedenen Haltestellen des Hubtisches mit einer Genauigkeit angefahren werden, die sich nur durch eine gute Führung mittels Schiene erreichen lässt.
Wie bei jeder Lösung gibt es auch bei Schienenfahrwerken Einschränkungen. So verfügen die Metallrollen über keinerlei Dämpfung. Zudem ermöglichen Schienenfahrwerke nur Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen. Für einen Spurwechsel sind zusätzliche Komponenten wie Weichen oder Drehteller erforderlich, um mehr Bewegungsflexibilität zu schaffen.
Rollenarten
Beim Schienenfahrwerk unterscheidet man Spurkranz- und Doppelspurkranzrollen. Doppelspurkranzrollen werden nur selten bei fahrbaren Hubtischen eingesetzt. Sinn macht diese Rollenart, wenn nur eine Führungsschiene verbaut werden kann und die gegenüberliegende Seite als reine Lauffläche ohne Führungseigenschaften ausgeführt wird.
Üblicher ist der Einsatz von einfachen Spurkranzrollen auf beiden Seiten des Hubtisches. Diese bieten größere Flexibilität, da sich das tolerierbare Spiel auch noch am Einsatzort durch Distanzstücke einstellen lässt.
Lenkungsarten
Die folgenden Lenkungsarten sind nach ihrer Komplexität geordnet – von einfachen bis hin zu komplexeren Lösungen.
Vor- und Zurückfahren
Diese Grundbewegung wird von jedem Fahrwerk beherrscht. Einige Fahrwerkstypen ermöglichen jedoch ausschließlich diese Bewegungsform, ohne zusätzliche Lenkoptionen. Beispiele hierfür sind Schienenfahrwerke oder eine reine Ausstattung mit Bockrollen.
Ein typisches Einsatzgebiet dieser Lenkungsart ist das Be- und Entladen von Wickelmaschinen. Zumeist müssen die aufgerollten Walzen nur aus dem Maschinenbereich entfernt werden, damit die Last von einem Kran oder Stapler für den Weitertransport übernommen werden kann. Hier genügt es, den Hubtisch nur wenige Meter zurückzusetzen. Anschließend kann er wieder vorwärts unter die nächste Walze fahren.
Vorderrad- bzw. Hinterradlenkung
Diese klassische Lenkungsart basiert auf einer Kombination aus zwei Lenkrollen und zwei Bockrollen und ist häufig bei Montagehubtischen oder einfachen Scherenhubwagen zu finden. Sie ist kostengünstig und effizient, wenn es darum geht, eine einfache Lenkung bei fahrbaren Hubtischen zu realisieren.
Allradlenkung
Die Allradlenkung ist eine weit verbreitete Lenkungsart, bei der alle Rollen drehbar ausgeführt sind. Diese Rollen können entweder einzeln oder in Kombination angesteuert werden. Der Vorteil der Allradlenkung im Vergleich zur Vorderrad- bzw. Hinterradlenkung liegt im deutlich kleineren Wendekreis, was zu einer höheren Agilität und Manövrierfähigkeit führt.
Allerdings stellt das Handling bei manuell bewegten Hubtischen eine Herausforderung dar. Hubtische mit einer Kombination aus Lenk- und Bockrollen lassen sich einfacher in der Spur halten. Daher wird die Allradlenkung in der Regel nur bei angetriebenen oder ferngesteuerten mobilen Hubtischen eingesetzt.
Hundeganglenkung
Die Hundeganglenkung ermöglicht das diagonale oder querseitige Verfahren eines Hubtisches. Diese Bewegungsart kann nur dann erreicht werden, wenn alle vier Räder lenkbar sind. Der Hundegang ermöglicht eine maximale Positioniergenauigkeit.
Eingesetzt wird diese Lenkungsart vor allem dann, wenn mehrere Hubtische im Tandembetrieb verfahren und sehr große und sperrige Bauteile, wie zum Beispiel Flügel von Windkraftanlagen, genau positioniert werden müssen.
Drehung auf der Stelle
Der Vorteil einer Drehbewegung auf der Stelle liegt klar auf der Hand: Selbst bei großen Hubtischen wird ein kleiner Wendekreis ermöglicht, was maximale Manövrierfähigkeit in engen Räumen garantiert.
Wenn Sie Interesse an einem fahrbaren Hubtisch haben, kontaktieren Sie uns gerne. Wir besprechen mit Ihnen die verschiedenen Optionen, um die beste Lösung für Ihre Anforderungen zu finden. Hier finden Sie den richtigen Ansprechpartner.
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